„Er merkte, daß ein
Vorhaben
mehr Aufmerksamkeit auf sich zog
als dessen Ausführung.
Erst nach langer Zeit musste man
sich rechtfertigen;
eine anscheinend verhängnisvolle Aussicht,
der man sich jedoch dadurch entziehen konnte,
dass man das Scheitern mit einem
neuen Vorhaben einhergehen ließ.“
Jacob Roggeveen in: P.F. Thomése, „Südland“,
BvT-Verlag, Berlin 2005 (Erzählband „Über der Erde“)
„Die Welt ist
vielschichtiger,
als es den Anschein hat,
haben sich die etablierten Anschauungen
doch meist nicht in einem Prozess
fehlerlosen Argumentierens herausgebildet,
sondern nach Jahrhunderten geistiger Verwirrung.
Schon möglich, daß es keinen
guten Grund dafür gibt, daß es ist, wie es ist.“
Alain de Botton über die Philosophie Sokrates´ in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002
„Sorge bereiten sollte
uns nicht die Zahl derer,
die uns widersprechen, sondern
die Güte der Gründe,
mit denen sie es tun.“
Alain de Botton über die Philosophie Sokrates´ in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002
„Wir existieren
erst,
wenn jemand unsere Existenz wahrnimmt;
was wir sagen hat erst Bedeutung,
wenn jemand unsere Worte versteht.“
Alain de Botton über die Philosophie Epikurs in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002
„Es gibt kaum ein
besseres Gegenmittel
gegen Besorgnis als Besinnung.
Wenn wir ein Problem niederschreiben
oder im Gespräch darlegen,
treten seine wesentlichen Seiten zum Vorschein.
Und wenn wir nun seine Eigenart kennen,
können wir,
wenn schon nicht das Problem selbst,
so doch seine unangenehmen
Begleiterscheinungen
- Verwirrung, Verdrängung, Überraschung - loswerden.“
Alain de Botton über die Philosophie Epikurs in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002
„Es dient den
Interessen der Wirtschaftsunternehmen,
die Hierarchie unserer Bedürfnisse
auf den Kopf zu stellen,
eine materielle Sicht des Guten zu fördern
und eine unverkäufliche abzuwerten.“
Alain de Botton über die Philosophie Epikurs in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002
„Wut beruht auf der an
ihrer Wurzel
fast komischen
(in ihren Auswirkungen freilich tragischen)
Überzeugung, daß eine gegebene Enttäuschung
im Lebensvertrag nicht vorgesehen war.“
Alain de Botton über die Philosophie Senecas in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002
Besorgnis
Zustand der Erregung
über eine ungewisse Situation,
die sich, wünscht man, zum Guten,
oder, fürchtet man, zum Schlechten
wenden kann.
Der sich in diesem Zustand Befindliche
vermag in der Regel
aus Betätigungen, die als angenehm gelten,
seien sie kultureller, sexueller
oder gesellschaftlicher Natur,
keine Freude mehr zu schöpfen.
Noch in der herrlichsten Umgebung
nimmt der Besorgte nichts als den
drohenden eigenen Untergang wahr
und zieht es womöglich sogar vor,
allein in einem Zimmer zu bleiben.
Alain de Botton über die Philosophie Senecas in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002
„Und sind wir
außerstande,
bestimmte Dinge zu ändern,
bleiben wir doch frei,
eine Einstellung zu ihnen zu wählen.“
Alain de Botton über die Philosophie Senecas in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002
„Das Normale,
wie es von einer bestimmten Gesellschaft
definiert wird, umfasst regelmäßig
nur einen Bruchteil dessen,
was tatsächlich vernünftig ist,
und weist zu Unrecht
weiten Bereichen der Erfahrung
den Status des Absonderlichen zu.“
Alain de Botton über die Philosophie Montaignes in:
„Trost der Philosophie“, S. Fischer Verlag, Frankfurt 2002